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27./28.12.2015 – Donots + Montreal + Massendefekt = JAK 2015 – Rosenhof Osnabrück

27./28.12.2015 – Donots + Montreal + Massendefekt = JAK 2015 – Rosenhof Osnabrück

Alle Jahre wieder laden die Donots zu ihren traditionellen Jahresabschlusskonzerten zwischen Weihnachten und Silvester im Osnabrücker Rosenhof. Auch dieses Jahr nahmen wir die Einladung an und machten uns auf den Weg nach Osnabrück. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde neben dem Konzert am 28.12.2015 noch ein Zusatztermin einen Tag vorher angesetzt, welcher auch innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Es versteht sich von selbst, dass diese Abende keine normalen Konzerte sind und es jedes Jahr das ein oder andere Special gibt. in den vergangenen Jahren wurden immer mal wieder runde Album-Geburtstage dazu genutzt jene Alben in Gänze zu spielen. Da dieses Jahr kein Geburtstag anstand, wurde einfach das aktuelle Album „Karacho“ in Osnabrück in Originalreihenfolge gespielt. Gespickt mit vielen alten Perlen, sollten es zwei runde Abende werden.

Zu einem guten Abend gehört auch eine gute Vorband. Zu zwei guten Abenden gehören auch zwei gute Vorbands und so luden sich die Westfahlen Montreal und Massendefekt ein, die jeweils einen Abend eröffnen durften.

Am ersten Abend durften die Hamburger Jungs von Montreal den Abend eröffnen. Sie hatten genau 40 Minuten Zeit, den Club auf Betriebstemperatur zu bringen. Jede Minute wurde genutzt um das Publikum auf die kommenden knapp 2,5h Donots vorzubereiten. Wie zu erwarten, waren im Set von Montreal keine großen Überraschungen zu finden, was an so einem Abend aber auch absolut nicht nötig ist. Es war, wieder einmal, ein sehr guter Auftritt und ein perfekter Start in diese beiden JAKs.

Um genau 20:40 Uhr ging es dann endlich los und die Donots betraten die Bühne. Wie angekündigt  wurden die beiden Abende in zwei Parts unterteilt. Zuerst wurde das aktuelle Album „Karacho“ komplett durchgespielt. So kam es schon früh ab Abend zu den ersten Weltpremieren, denn einige Songs der Platte wurden bis dato noch nie live gespielt. Es ist immer etwas besonderes an einem Abend ein Album in Gänze und dann auch noch in Originalreihenfolge zu hören. Nach einer guten Stunde war der erste Teil auch schon vorbei. Die Band verließ kurz die Bühne und der zweite Teil wurde mit dem Western-Intro von Dead Man Walking „The Dead, The Man, The Walking“ eröffnet. Was nun folgte war eine kleine Zeitreise durch nun 21 Jahre Donots. In der Mitte des Konzertes ließ Ingo dann die Bombe platzen: das JAK stand bis ganz kurz vor der Show noch auf der Kippe, denn Alex ist keine 24h vor Showbeginn zum ersten Mal Vater geworden – Herzlichen Glückwunsch, Alex!!

Nach 2:25h war das bis dato längste Konzert der Donotsgeschichte beendet. „Morgen stellen wir hier noch einmal alles auf den Kopf“  versprach Ingo denen, die noch ein zweites Mal in den Rosenhof kamen.

Genau so sollte es auch kommen, denn schon beim Betreten des Clubs stellte man fest, dass das wörtlich genommen wird: das Backdrop auf der Bühne hing kopfüber an der Bühnenrückseite. Schon jetzt war klar, dass dieser Abend sehr speziell werden sollte.

Der Abend begann eigentlich schon weit vor Showbeginn. Der Einlass hatte gerade begonnen, da öffnete sich über dem Eingang ein Fenster und die Knollmannbrüder Ingo und Guido steckten ihre Köpfe nach draußen. Genau genommen war das geöffnete Fenster das Toilettenfenster. Um die Warterei etwas zu verkürzen gaben die beiden unplugged ohne Mikro den Song „The years gone bye“ zum Besten – ein echtes Klo-Konzert als Konzert vor dem Konzert. So kann der Abend ruhig weitergehen…

Den Anfang machten die Jungs von Massendefekt aus Düsseldorf, für die es ein Leichtes war, den Club nach wenigen Minuten kopf stehen zu lassen. 40 Minuten hatten sie dafür Zeit, aber sie benötigten nur einen Bruchteil davon. IN diesem Jahr bewiesen die Donots ein besonders guten Händchen bei der Auswahl ihrer Supportbands. Hoffentlich sehen wir diese Bands bald wieder in der Kombi auf der Bühne.

Pünktlich um 20:40h sollte nicht nur das längste Konzert der Donotsgeschichte beginnen sondern auch eines der skurrilsten. Wie schon einen Tag zuvor sollte im ersten Teil die „Karacho“ durchgespielt werden, was auch genau so gemacht wurde. Schon beim dritten Song „Junger Mann zum Mitleiden gesucht“ flog eine weiße Unterhose auf die Bühne, auf der jener Songtitel stand. Das Publikum forderte laut „Anziehen, anziehen!“. Ingo schlug daraufhin dem Publikum einen Deal vor. Sollte sich das Publikum bei der Zugabe ausziehen, würde er auch diese Unterhose anziehen. Das lassen wir erst einmal einfach so stehen.

Wie schon auf der Herbsttour wurde nach „Das Ende der Welt ist längst vorbei“ kurz Westerland von den Ärzten angespielt. Dem Publikum war das allerdings noch nicht genug und so stimmte es „Schrei nach Liebe“ der Berliner Punkband an. Der Wusch wurde angenommen und die Band spielte den Songs, obwohl sie ihn noch nie vorher gespielt oder geprobt hat. Der Rosenhof stand wieder Kopf, aber für viele war das noch nicht genug. Um die „Kein-Bock-auf-Nazis“-Coverparty zu erweitern wurde nun auch noch „Sascha… ein aufrechter Deutscher“ von den Toten Hosen mit ähnlich deutlicher Botschaft angestimmt. Auch dieser Wunsch wurde erfüllt.

Danach ging es aber wieder mit Karacho weiter. Der zweite Abend sollte, wie einen Tag zuvor, wieder ein Mix aus alten Zeiten werden. So wurde zum Beginn das Intro der „The Long Way Home“-Tour „Changes“ gefolgt von „Calling“ ausgegraben. Wie ich finde der absolut perfekte Konzertbeginn! Wer schon in den Jahren zuvor bei den JAK’s der Donots war, dem sollte bei „Gestern ging’s mir bräsig, heute geht’s mir spitzenmäßig“ etwas sagen. Spontan vor ein paar Jahren auf der Bühne „komponiert“ ist es eine lustige Tradition, diese Zeilen immer wieder in Osnabrück anzustimmen.

Aber auch die Schönsten Abende haben irgendwann ein Ende und so kam es zum eigentlich letzten Song „So Long“. Der Song wurde zusammen mit Frank Turner aufgenommen, der an genau diesem Tag Geburtstag hatte. Da es ja bei den Donots auch keine Seltenheit ist, dass von der Bühne Leute angerufen werden, hat Ingo kurzerhand sein Handy gezückt, um seinem Freund zu gratulieren. Es kam wie es kommen musste: die Mailbox sprang an. So hatten 1000 Besucher und 5+1 Bandmitglieder die Möglichkeit „Happy Birthday“ auf die Mailbox zu singen. Nach ein paar Grußworten von Ingo ging es dann auch mit dem letzten Song los.

Schon jetzt war das Konzert länger als den Tag zu vor. Aber da war doch noch dieses eine Angebot… Tatsächlich standen die ersten Männer schon bis auf die Unterhose ausgezogen vor der Bühne und so musste Ingo nachlegen. Die Zeit, in der sich Ingo hinter der Bühne umzog, musste überbrückt werden und so hielt Jan-Dirk plötzlich ein Plakat hoch, welches auf die Bühne geflogen kam: „JD ich möchte gerne Bass spielen“ – „Jo, soll er machen!“ Und so wurde ein Fan sehr glücklich gemacht. Es wurde nicht irgendein Song gespielt, denn der neue Bassist hatte einen besonderen Wunsch „BIs zum bitteren Ende“ von den Toten Hosen. Nach kurzen Anweisungen in Richtung Gitarren und Schlagzeug lag er auch direkt los. Wahnsinn!!

Kurz vor Ende des Songs war Ingo zurück. Die Unterhose an und Spiegel und Rasierer in der Hand. Um dieser absurden Aktion noch die Krone aufzusetzen, wurde kurzerhand live auf der Bühne noch ein Schnurbart rasiert – Was für eine bekloppte Aktion. Großartig!

Nun kam aber mit „Goodbye Routine“ tatsächlich der letzte Song und somit nach über 2:35h das Ende der längsten Donotsshow aller Zeiten.

Wie jedes Jahr war es wieder ein Fest. Aber gerade diesen Abend wird man so schnell nicht vergessen. Vielen Dank nach Ibbenbüren!!!

27.12.2015 – MONTREAL

27.12.2015 – DONOTS

28.12.2015 – MASSENDEFEKT

28.12.2015 – DONOTS

Donots jak2015 Massendefekt montreal
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