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Hannover, 19:30 Uhr – Eine kilometerlange Schlange erstreckt sich vor der Swiss Life Hall. Unzählige Menschen haben sich in Dreier-Reihen aufgestellt und tasten sich Schritt für Schritt zum Eingang der Konzerthalle vor. Bei diesem Szenario wurde schnell klar: Ein großer Abend steht bevor! Deep Purple spielten vor rund 3000 Fans in der Swiss Life Hall. Mit über 130 Millionen verkauften Alben zählt die britische Band zu den erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Seit mehr als 45 Jahren stehen die britischen Rocker jetzt schon auf der Bühne und gehören damit längst zum alten Eisen des Musikbusiness.
Den Anfang an diesem Abend machten aber die Rival Sons, eine US-amerikanische Rockband aus Long Beach, Kalifornien, die sich bereits als Vorband für ACDC, Alice Cooper und Kid Rock einen großen Namen gemacht hat. Pünktlich um 21 Uhr ging in der Konzerthalle das Licht aus und die Rival Sons betraten die Bühne. Eine Mischung aus Spannung, Nervosität und Ungeduld lag in der Luft. Nach und nach drängten sich die Fans näher an die Bühne heran. Dann ertönte der erste Akkord. Der satte Egitarren-Sound dröhnte aus den Boxen und füllte den Raum schlagartig aus. Bereits nach den ersten Takten waren die Rival Sons kaum mehr zu stoppen und Schweißperlen standen ihnen auf der Stirn. Auch die Deep Purple-Fans ließen sich von dieser Energie anstecken. Nach einer sehr kurzweiligen Dreiviertelstunde verabschiedeten sich die Kalifornier. Ihre Aufgabe haben sie voll und ganz erfüllt: Der Menge wurde eingeheizt und die Vorfreude auf Deep Purple steigerte sich stetig – dennoch hatten die Rival Sons das Publikum ab dem ersten Ton auf ihrer Seite.
Während der Umbauphase füllte sich der Innenraum der Swiss Life Hall zunehmend. Die Lücken im Bereich vor der Bühne wurden ausgestopft und die ersten Fans äußerten ihre Vorfreude mit lautem Pfeifen und Klatschen. Dann wurde es dunkel.
Prompt wurden die Handys gezückt, um das Gänsehaut-Intro für die Ewigkeit festzuhalten. Nach den ersten Takten stand eines augenblicklich fest: Die Jungs von Deep Purple haben es noch immer drauf. Routiniert spielten sie die ersten Akkorde an und schon nach einigen Minuten haben sich im Publikum rhythmisches Kopf-Nicken und Fuß-Wippen bemerkbar gemacht.
Alte, neue, laute und auch etwas leisere Songs haben Deep Purple gestern performt. Selbstverständlich durfte da der Erfolgshit „Smoke on the water“ nicht fehlen. Spätestens da war jeder in der Halle textsicher.
Auffällig war an diesem Abend außerdem das Mehr-Generationen-Publikum. Neben dem Großteil der Fans, der die Anfänge der britischen Rockband miterlebt hat, feierte gestern Abend auch der 12-Jährige Frederik seine Lieblingsband. Deep Purple habe er über seinen Vater kennengelernt, sagt der Teenager. Und so, wie es für Frederik ein ganz besonderer Vater-Sohn-Abend war, hatten auch die anderen Konzertgänger ihre ganz persönlichen Beziehungen zu der Musik.
Rival Sons
Deep Purple